Ihre Stimme für den Ortsteil Hochlar
Tausende schlendern über den 15. Ernte- und Bauernmarkt in Hochlar
Nicht ohne Sonnenbrille: Tausende schoben sich am Sonntag beim 15. Ernte- und Bauernmarkt in Hochlar an den mehr als 100 Ständen vorbei. Aufgrund des herrlichen T-Shirt-Wetters wählten viele die kleinen Gassen rund um die Remise als Ausflugsziel.
Vorbei an Honig, Wurst und Brot. Voll in ihrem Element ist zum Beispiel Sylvia Gomoll. Die Händlerin aus Castrop- Rauxel bietet Tücher an, und zwar lautstark. „Ihr müsst sie am Hals betrachten, auf dem Tisch sieht alles be- Im T-Shirt Pantoffeln kaufen hämmert aus“, spricht sie Klartext, greift sich ein Teil und legt es sich ruck, zuck dekorativ um. Die Frauen, die sich vor dem Stand drängen, sind beeindruckt.
Vorbei an Blumen, Kürbissen und Kissen. Hundert Meter weiter schwitzt Daniel Stoltmann aus Dortmund. Eigentlich müsste er traurig aussehen, bietet er bei diesen sommerlichen Temperaturen doch kuschelige Felle und warme Pantoffeln an. Das ist er aber nicht. „Ich habe trotzdem schon eine Menge verkauft“, sagt er zufrieden und lächelt Luise Becker an. Die lächelt zurück. Denn die beiden waren in den vergangenen Jahren stets Stand-Nachbarn. „Diesmal kann ich leider nicht“, erzählt die Seniorin traurig und zeigt auf ihren Rollator. Doch im nächsten Jahr will sie unbedingt wieder ihre selbst gemachten Socken und leckeren Plätzchen präsentieren.
Vorbei an Perlenschmuck, Ledergürtel und Schlüsselanhänger. Aber was ist denn das für ein grünes Gefährt? Sigrid und Hans-Dieter Wandrei verkaufen ihre Waren aus einem umgebauten Wohnwagen heraus. Als ihre „Marmeladenküche“ einmal während stürmischen Wetters unter einem Pavillon beinahe Totalschaden erlitten hätte, stieg das Paar aus Schüttorf um. „Das ist viel bequemer so“, meint Sigrid Wandrei und reicht einer Frau in blauer Lederjacke ihren Geheimtipp: Kartoffelkonfitüre. „Nach einem ganz alten Rezept von meiner Oma“, verrät sie stolz. Vorbei an Quarkbällchen, Stirnbändern und Reibekuchen. Paul Mrowitzki verkauft Dinge, die Bello & Co. glücklich machen. Vor allem den „Schnuffel-Teppich“ empfiehlt der Händler aus Marl. „Darin können Sie Leckerlis verstecken, und der Hund muss sie suchen. Dann ist er beschäftigt.“ Genauso beliebt: die „Einhorn-Kekse“, wahlweise in Büffel oder Ente. Was wohl besser schmeckt? Mrowitzki zuckt mit den Schultern. So genau weiß er das nicht. „Schließlich habe ich sie noch nicht probiert.“
Vorbei an Bergkäse, Erbsensuppe und Honig. Marion Teubner und ihr Team von „Murphy’s Pub & Grill“ genießen die Ruhe vor dem Sturm. „Noch ist es etwas früh. Die Leute haben ja gerade erst gefrühstückt“, erklärt sie und lacht gut gelaunt, denn sie ahnt: Gleich wird sich vor dem Stand mit Kaiserschmarren und Vanillesoße ebenfalls eine Schlange bilden. Dann hat auch sie alle Hände voll zu tun.